Mittwoch, 31. Oktober 2012

Wichtig wichteln

Am liebsten würde ich ja mein Wichtelgeschenk anteasern!
Ich bin nämlich, obwohl ich noch lange von der Fertigstellung entfernt bin, selbst total verliebt in das Ding. Aber weil ich zum einen die Überraschung nicht versauen will und zum anderen die Geheimniskrämerei ja gerade der Spaß an der ganzen Sache ist, wird natürlich vorher nichts verraten. 
Aber ich muss gestehen dass ich ziemlich Angst habe dass mein Geschenk nicht gefällt. Aber damit hat wohl jeder Wichtler ein bisschen zu kämpfen.

Auch wenn es für die Anmeldung schon zu spät ist, sollt ihr doch zumindest wissen, von was ich rede. 
Hier also der Wichtel-Link von der lieben @CattySR.

Samstag, 27. Oktober 2012

Das K-Wort

Ach, das mit den Krippen... das ist ja sooo ein schönes Thema. Ich würd am liebsten von niiiichts anderem reden, sooo schön ist das!
Kotz!

Hatte ich etwas von der Zielgeraden gesagt? Hatte ich gesagt dass alles gut ist, dass wir trotz ein/zweihundertausend Problemen jetzt einen Platz haben? Sicher einen Platz haben? Das ist auch so. Aber in den letzten 48 Stunden ist nochmal einiges passiert.

Der kommunale Komplementärzuschuss zum Beispiel, der ist passiert. Und noch so ein Zuschuss von dem ich vorher noch nie im Leben gehört habe.
Im Bereich der städtischen Krippen, sprich im Bereich der bezahlbaren Krippen, hat sich überhaupt gar nichts getan. Da kam bis jetzt noch kein Anruf oder dergleichen. Alles andere was im finanziell machbaren Bereich ist, hat auch keinen Mucks von sich gegeben.
Das heißt dass wir mehr als dankbar sein dürfen dass mein Arbeitgeber so kooperativ diesbezüglich ist. Ohne diese Hilfe wäre es nicht möglich, einen privaten Platz zu finanzieren. 

Es hat sich also herausgestellt dass private Träger dennoch städtische Zuschüsse erhalten können. Die "Gegenleistung" ist dann sozusagen dass nur ortsansässige Kinder aufgenommen werden dürfen. Bei städtischen Trägern finde ich dies übrigens nachvollziehbar, bei privaten Trägern allerdings nicht im geringsten. 
Gastkinder können unter der Bedingung aufgenommen werden dass ein andere die dann fehlenden Zuschüsse bezahlt. Ein anderer kann in diesem Fall der eigene Wohnort sein. Oder man selbst. 
Ich weiß nicht, wie hoch diese Zuschüsse sind. Aber ich gehe stark davon aus dass das unser Budget gesprengt hätte bzw. auch mein Arbeitgeber irgendwann gesagt hätte dass der Spaß nun langsam ein Loch hat. 
Jedenfalls haben wir uns aufs Schlimmste eingestellt und waren mit einer Argumentationsliste gewappnet. Ganz oben stand der Paragraph mit freiem Krippenwahlrecht. Darunter drölfzig weitere Argumente. Gebraucht haben wir allerdings kein einziges Argument. 
Die freundliche Frau von der Gemeinde hat sofort zugegeben dass es im eigenen Wohnort keinen einzigen verfügbaren Platz gibt und die Zuschüsse gern übernommen werden. 
Sauber! Wären wir nicht so flexibel, einen weiter entfernten Standort in Erwägung zu ziehen, wären wir in drei Monaten definitiv ohne Betreuungsplatz dagestanden. Eigentlich auch der Knaller dass einem das nicht mitgeteilt wird. Denn so wird einem ja jede Möglichkeit genommen, noch irgendwie zu reagieren. Aber gut... in unserem Fall ist nun alles gut gegangen, jeder kommt zu seinem Geld und wir haben einen ganz ganz tollen Platz für Purzel!

Ich kann nur immer wieder sagen dass beim Thema Krippen in Deutschland oder speziell Bayern oder spezieller München plus Umgebung so dermaßen was schief läuft!
Seit über einem Jahr suchen wir einen Platz, bekommen nur Absagen oder noch nicht einmal das. Und wenn man mit viel Aufwand und Engagement dann etwas findet werden einem weitere bürokratische Steinbrüche in den Weg gelegt. 
Jeder von euch, der im gleichen Boot sitzt, weiß, was von einem Betreuungsplatz abhängen kann. Kein Krippenplatz, kein Arbeitsplatz. Kein Arbeitsplatz... tja... was das für eine Familie bedeuten kann... ich will es gar nicht aussprechen. 

Ich bin wirklich sehr gespannt was passieren wird wenn kommendes Jahr irgendwann der Rechtsanspruch gültig wird und immernoch so viele Familie ohne Platz dastehen. Wird die Gesetzeslage dann einfach wieder geändert, wird finanziell entschädigt, werden minderwärtige Schnell-Krippen aus dem Boden gestampft? 
Da ist man ja fast schon froh wenn sein Kind das Schulalter erreicht hat weil das immerhin noch kostenfrei ist und man sich dank Schulpflicht nicht mit 1000 anderen Eltern um eine Schulbank prügeln muss!

Freitag, 26. Oktober 2012

Finnischer Blaubeerkuchen

Obwohl ich schon ein paar wirklich gute Kuchen im Repertoire habe, bin ich beim Backen viel mutiger als beim Kochen. Ich probiere immer wieder gern aus und habe kaum Katastrophen zu vermelden. Der neuste Erfolg ist ein Finnischer Blaubeerkuchen, der so gut ist dass eine Springform auch mal nur für zwei Personen reicht. Aber zur Verteidigung muss ich sagen: der IST aber auch DÜNN! 
Einfach auf das Bild klicken um das Rezept groß zu sehen und es ggf drucken zu können. 


Mittwoch, 24. Oktober 2012

Der Beschiss mit der Krippe

Wer regelmäßig mitliest, der weiß dass das Thema Krippenplatz hier ganz groß im Kurs steht. Und eigentlich hatte ich schon laut in die Welt geschrien dass wir einen Platz haben und ach wie toll... 

Aber dann passierte Folgendes: 
Der Vertrag ließ einige Tage auf sich warten und wir mussten ein paar Mal nachhaken bis der Umschlag tatsächlich bei uns auf dem Tisch lag. Ein anstrengender Tag erlaubte uns erst am Abend, einen Blick auf den Vertrag zu werfen. Dieser war überraschend kurz (wir hatten nämlich auch schon ein 21-Seiten-Exemplar Zuhause), hatte aber seine Tücken in den AGBs auf der Rückseite, die kundenfreundlich in Schriftgröße -3 gehalten waren. 
Die Kündigungsfrist von 3 Monaten zum Quartalsende hat uns nicht weiter abgeschreckt weil wir das im Internet in verschiedenen Foren schon ergoogelt hatten. Geärgert haben uns aber zwei Punkte. Zum einen war eine jährliche Preiserhöhung bis 2015 vermerkt. Von Jahr zu Jahr ein bisschen teurer. Nicht viel. Aber zum Sauer-Aufstoßen hat's gereicht. Der eigentliche Knaller war aber dass die Kinderkrippe, die ja ach so toll ist, (und hier natürlich nicht namentlich genannt wird weil ich mein letztes bisschen Anstand noch zusammenkratzen kann) sich offensichtlich in ihrem eigenen Raum-Zeit-Kontinuum befindet. 

Ich erklär' das mal. Der Plan ist, Purzel um 8 Uhr in die Krippe zu bringen und spätestens 15 Uhr wieder abzuholen weil ich von 9-14 Uhr arbeiten werde. Weil die Krippe gut erreichbar ist, ist 15 Uhr mehr als realistisch und absolut mit genügend Luft geplant. 
Sprich, 7 Stunden Betreuungszeit. 
Auf der Homepage der Krippe steht eine zeitliche Staffelung, bei der wir uns für 6-7 Stunden entscheiden. Weil 7 Stunden ja 7 Stunden sind. HA! Ist aber gar nicht so! Nicht bei Shittle Defiants (der Krippenname wurde von der Redaktion aus Sicherheitsgründen geändert)! Die haben ihre eigene Zeitrechnung! Da sind 7 Stunden nämlich eigentlich 8 Stunden! Und warum? Na, weil die letzte Stunde eine Kulanzstunde ist. 
Bisher dachte ich immer, Kulanz hätte was mit einem Entgegenkommen für den Kunden zu tun. Hier kommt man aber nur den Shittle Defiants entgegen.
Man könnte jetzt sagen dass einem die eine Stunde ja wurst sein könnte, aber Zeit ist bekanntlich Geld. Und bei den Shittle Dingens eben nicht gerade wenig. Und auch wenn mein Arbeitgeber den Betreuungsplatz vollständig zahlt, so geht es hier um's Prinzip und die Tatsache dass die Vertragsgrundlagen von vornherein alles andere als transparent waren. Alles ein bisserl ein B'schiss. 

Aaaaber wir hatten Glück und bekamen noch an diesem Abend eine E-mail mit der Info, einen anderen Platz zu bekommen. Leider auch im höherpreisigen Segment, aber immernoch um ein ganzes Stück günstiger. Und auch hier wieder: auch wenn der Arbeitgeber zahlt... ich bin kein 800 EUR-Krippenplatz... egal wer den zahlt. Darum bin ich um jeden Euro froh, den der Platz weniger kostet. 
Und weil es noch ein paar mehr Vorteile gibt, ist uns die Entscheidung leicht gefallen. Die Krippe ist noch besser zu erreichen und hat einen riesen Außenbereich. 

An dieser Stelle sag' ich aber nur mal: stay tuned. 
Denn den Besichtigungstermin haben wir erst morgen. Und wenn ich eins gelernt hab, dann dass das Krippengeschäft eine krasse Sache ist und dass man mit allem rechnen muss. 

Dienstag, 23. Oktober 2012

Jaja...

... ich weiß, es ist gerade sehr ruhig hier. Aber ich bin wiedermal und immer noch, total im Stress und komm' zu nichts. Das kann ich eigentlich als Einleitung für jeden Post schon mal vor-installieren weil das offensichtlich Dauerzustand bei mir ist. 
Aber immer gibt es neue, andere Gründe. Der Lieblingsmann hat nach wie vor Elternzeit und allein schon aus diesem Grund zweige ich selten ein paar Minuten für den Blog ab. Zum anderen bin ich handarbeitswerkelich extrem aktiv und häkel wie verrückt in der Gegend rum. Und dann kommt noch dazu dass Purzel zum fiebrigen Schnoddermonster geworden ist und wie ein kleine Weinbergschnecke permanent eine Schnodderspur hinter sich her zieht. Schnodder verhält sich übrigens exponentional zu schlechter Laune, weshalb ich hauptsächlich damit beschäftigt bin, um das Kind herum zu tanzen und irre Roboter-Moves zum Besten zu geben. 
Und dann (weil ja auch glaubwürdig sein soll dass ich für den Blog keine Zeit hatte) waren wir noch vier Tage bei meinen Eltern im wunderschön-langweilig-heimeligen Rosenheim.

Anlass war zwar eigentlich der Geburtstag meiner Oma, aber um-eigentlich (wie man so bescheuert sagt) haben wir so einfach einen günstigen Kurztrip unter dem Motto "Mal raus!" realisiert. Weil ich hochgradig allergisch auf den Kater bin, ist ein Übernachten in der Wohnung meiner Eltern nicht machbar. Aber der Wohnwagen stand noch vom Sommerurlaub vor der Tür und so haben wir in der Nacht ein bisschen Campingfeeling aufkommen lassen. 
Nach den besagten vier Tagen waren wir aber letztendlich froh, wieder Richtung Hauptstadt zu fahren weil Purzels Stimmung immer fordernder wurde. Und ein bespaßungswütiges Meckerkind lässt sich Zuhause doch noch am besten handeln. 

Hätte ich jetzt ein bisschen mehr Muse, dann würde ich euch auf den neusten Stand in Sachen Krippe bringen, denn obwohl schon alles eingetütet schien, hat sich doch noch eine unerwartete Wendung ergeben. So, jetzt hab ich euch angefixt, vertröste euch aber eiskalt auf einen Post, den ich hoffentlich morgen oder so schreibe  :)

Ansonsten bin ich einfach nur geschockt dass Oktober bald vorbei ist, dann November ist, dann Dezember kommt und dann auch schon Januar ist. Denn wenn DER vorbei ist, ist schon Februar! Und DANN hab ich ein Krippen-Kind! Das ist alles viel zu viel und viel zu schnell!
Aber es wird ihm, glaube ich, gut tun. Ich denke, langsam ist es Zeit dass sein Universum nicht mehr ausschließlich aus mir und dem Lieblingsmann besteht. Darum ist November auch der Monat, der eine Krabbelgruppe mit sich bringt. 
Allerdings hab ich mich noch nicht entschieden bzw. bin ich noch nicht 100%ig fündig geworden. Diese Gruppen fangen alle um 9 Uhr an! Äh, da liegen wir hier noch im Bett! Oder sitzen maximal mit Jogger und Haarkatastrophe am Esstisch. Aber ganz sicher bin ich meilenweit davon entfernt, halbwegs ordentlich angezogen zwischen 10 Kindern und deren Müttern zu sitzen. Denn, auch wenn Purzel immer im Vordergrund steht, habe ich doch nach wie vor die Hoffnung, vielleicht mal eine andere nette Mama abgreifen zu können. Und dafür möchte ich mich nicht unbedingt von meiner schlumpigsten Seite zeigen. Ich brauch also noch 'ne Krabbelgruppe am Nachmittag. 

So... dann seit ihr infotechnisch zumindest schon mal grob bedingt  :)


Freitag, 12. Oktober 2012

Freitags-Füller #26


1. Im Kino war ich schon seit Monaten nicht mehr.
2. Ich hab seit fast acht Jahren Schuhe im Schrank stehen, die beim gehen quietschen und die dich aus diesem Grund bisher kein einziges Mal getragen habe. Sind Wedges mit weißer geflochtener Sohle von Hilfiger, die ich auf Curacao gekauft habe.
3. Den letzten Brief sollte ich schon lange geschrieben haben. Auf der To do-Liste steht nämlich immernoch der Wichtel-Brief. Shame on me, aber gewaltig.
4.  Wenn bei dem Häkelkram nicht immer Vernäherei auf der Rückseite wäre.
5. Kennt jemand jemanden, der das mit der Traumwohnung klarmachen kann, auf die wir offensichtlich weitere 300 Monate warten müssen?!?!
6. Der Lieblingsmann war heute für einen Kuchen und Lasagne einkaufen.
7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf eine Greys Anatomy Folge und bisschen Zuschneiden, morgen habe ich ein Mittagessen in der Stadt geplant und Sonntag möchte ich am liebsten sehen dass sich das kleine Freundes-Baby gut von seiner Not-OP erholt hat!

Mittwoch, 10. Oktober 2012

Der Krippenplatz. Ein Drama in drölfzig Kapiteln. Untertitel: Wenn der Arbeitgeber zahlt

Es gilt die Betreuungsplatzkatastrophe zu verbloggen. Könnte aber genauso gut einen Roman darüber schreiben. Ein Drama in drölfzig Kapiteln. Aber immerhin mit Happy End - um es vorweg zu nehmen. 

Wie jeder vorbildliche Krippenplatzsucher haben wir uns zT schon vor Purzels Geburt bei diversen Krippen angemeldet. Das allein ist ja schon ein klarer Hinweis darauf dass etwas nicht ganz rund läuft mit dieser Krippensache.
In dem Münchner Vorort, in dem wir wohnen, gibt es (ein Tagesmutterprojekt eingeschlossen) vier Möglichkeiten, sein Kind betreuen zu lassen. Doch da wir (wegen furchtbar undichten Türen und Fenstern und daraus folgenden exorbitanten Heizkosten) umziehen wollten, ist es besser, einen Krippenplatz zu finden, der nah ein unseren Arbeitsplätzen ist damit nach einem Umzug kein Krippenwechsel notwendig ist. 
Und so haben wir die Suche nach einem Betreuungsplatz noch einmal in großem Stil in Angriff genommen. Mein Arbeitgeber hat uns mit der Recherche unterstützt und so konnten wir uns nochmal für über 25 weitere Krippen anmelden. 
Verrückt, wenn man überlegt dass man für den Betreuungsplatz seines Kindes eine 5-seitige Excel-Liste braucht um nicht den Überblick zu verlieren. 

Nach dem Anmeldungsmarathon kamen einige Absagen, einige Mails, die die Hoffnung gleich ins Untergeschoss fallen ließen. Und einige Mails, die das Wort Warteliste beinhalteten. 
Dann ist man ja schon mal froh. Auch wenn man auf Platz 461 ist und nur eine Massenauswanderung von Kleinkindern unter 3 Jahren dafür sorgen würde dass man Aussichten auf eine tatsächliche Aufnahme hat. 

Bis vor drei Wochen ist dann also kaum etwas passiert. 
Doch dann bekamen wir die Rückmeldung einer privaten Krippe für einen Besichtigungstermin. Wer nicht ganz neu im Krippen-Business ist, der weiß, dass ein Besichtigungstermin bedeutet dass man hööööchstwahrscheinlich einen Platz angeboten bekommt. 
Wir also da hin getingelt und sofort begeistert gewesen. Sehr schöne und auch große Räume, tolle Einrichtung und das passende Drumherum bzw. mehr als das für mich notwendige Drumherum. 
Denn es handelt sich wie gesagt um eine private Krippe des (wenn noch nicht erwähnt) höheren Preissegments. Um es auf den Punkt zu bringen: wir reden von 800 EUR.
Allerdings bekommt man (und alles andere wäre der blanke Hohn!) für sein Geld zumindest was geboten. 
Der Schlüssel mit städtischen Krippen unvergleichbar super (3 Betreuer auf 12 Kinder), es werden viele Ausflüge unternommen, es gibt einen kleinen aber tollen Garten, man muss weder Windeln noch Brotzeit etc. mitbringen und und und. 
Dass die Krippe bilingual ist und einer der drei Betreuer ausschließlich Englisch mit den Kindern spricht, ist zwar super, für mich aber nicht notwendig. Ich möchte nicht abstreiten dass mich das bilinguale Konzept durchaus beeindruckt hat, aber es wird nicht dazu führen dass mein Sohn in 25 Jahren zum Mars fliegt oder einen Literatur Nobelpreis bekommt. Aber es ist eine schöne Sache. Und für 800 EUR möchte ich schöne Sachen geboten bekommen :)

Was ich aber sagen möchte ist nicht Hey, schaut her! Wir sind so cool weil wir jetzt eine High Society Krippe haben! sondern Wir könnten uns den Platz nicht leisten wenn mein Arbeitgeber nicht subventionieren würde!
Und da wird es für viele andere, die noch auf der Suche sind, vielleicht interessant!

Die Fakten: 
Jede Firma kann eine nach oben offene Summe für den Krippenplatz der Angestellten übernehmen. Wenn dies zusätzlich zum Gehalt gezahlt wird, dann ist das zu 100% steuerfrei! Und bei Steuerfreiheit wird's für jede Firma interessant. 
Meine Firma zahlt den Krippenplatz sicher nicht aus reiner Nächstenliebe. Aber sie übernimmt 100% aller anfallenden Kosten weil es sich steuertechnisch so sehr lohnt. 

Für uns wäre der Unterschied zwischen einer 800 EUR-Krippe und einer 300 EUR-Krippe trotz tatsächlicher Differenz von 500 EUR nur 90 EUR spürbar!

Erkundigt euch also bei eurem Arbeitgeber. Wenn man Arbeitgeber zahlt Betreuungsplatz googelt, bekommt man verbindliche Infos, die man vorzeigen kann. Denn in meinem Fall war ich es, die den Arbeitgeber über diese Möglichkeit informiert hat. 
Verlieren kann man nichts, aber zu gewinnen gibts einen subventionierten Krippenplatz :) 

Und ich kann euch gar nicht sagen, was für ein Steinbrocken von meinem Herz gefallen ist als der Krippenplatz sicher war. 

Dienstag, 9. Oktober 2012

Von Plastikumbauten und tollem Kundenservice

Sowohl meine Eltern als auch die vom Lieblingsmann haben ganz klar eine andere Vorstellung von tollem Spielzeug. Ich möchte Plastikscheiße (wie wir Kunststoff-Spielzeug hier liebevoll nennen) nicht pauschal verteufeln, denn da gibt es auch ganz nette Sachen. Aber insgesamt ist mir hochwertiges Holzspielzeug schon lieber. 
Ein Beispiel: schon kurz nach Purzels Geburt hat er von seinem Onkel (der uns nebenbei bemerkt fragte was der damals 2 Monate alte Purzel denn so den ganzen Tag macht, rumkrabbeln oder?) ein Xylophon bekommen. Schönes Geschenk. Wenn es denn einfach nur das Xylophon wäre. Und nicht noch eine Plastikscheißkuh drumherum gebaut worden wäre damit es auch ja nach China-Produktion schreit! Aber trotz Kuh-Kunsstoffumbauten ist es ein Xylophon. Immerhin. 
Anders verhält es sich mit Spielzeug, das ausschließlich aus Plastik besteht und bei Knopfdruck wilde Bewegungen und Laute von sich gibt. Soweit irgendwie möglich haben wir die Lautsprecher dieser Plastik-Monster abgeklebt um den Geräuschpegel zumindest an die elterlichen Nervenreste anzupassen. 

Aber eigentlich soll es nicht um Plastik, sondern um tolles Holz gehen :)
In dem Fall um kaputtes Holz. 

Als Joni noch im Krankenhaus lag haben wir eine Intensivstationsmittagspause dazu genutzt um einen Geschenk-Gutschein auf den Kopf zu hauen. Man glaubte, uns Gutes zu tun, indem man uns einen Schlichting-Gutschein schenkte. Da kann man zB Armani-Babyfläschchen für 29 EUR kaufen, oder 80 EUR in ein Mützchen investieren. 
Und obwohl wir 200 EUR Gutscheinwert zur Verfügung hatten, brachte ich es nicht übers Herz, eine Babydecke für 190 EUR zu kaufen. Und deshalb haben wir den gesamten Gutschein in tolles Spielzeug umgesetzt. 
Von klitzekleinen Greiflingen bis zu einer Stofftier-ArcheNoah war alles dabei. 
Daheim ausgepackt, aufbewahrt, Kassenzettel weggeworfen. 

10 Monate später räume ich das tägliche Chaos auf und werfe Purzels Besitztümer in seine Spielzeugkiste. Da fällt mir auf dass einer der Haba Greiflinge gebrochen ist. Eins der Holzteile ist komplett auseinander. Hm... da keiner von uns drauf gestiegen ist und Purzel noch nicht in Wegwerf-Mood ist, war ich ehrlich gesagt schon ziemlich genervt. 
Ich mein, die Plastikscheiße geht wahrscheinlich nicht kaputt, egal wie oft es mir verseeeehentlich runterfällt!

Jedenfalls hab ich trotz fehlendem Kassenzettel das Online-Kontaktformular von Haba ausgefüllt und innerhalb von wenigen Tagen die Rückmeldung bekommen dass ich den kaputten Greifling bitte zur Materialkontrolle einschicken soll. 
Kleines Zettelchen dazu gepackt dass Purzel mittlerweile schon fast aus dem Greifling-Alter raus ist und das Geschenk bei eventuellem Ersatz gern gegen etwas anderes getauscht werden darf. 

Dann haben wir Wochen nichts gehört. Nachhaken wollte ich aber auch nicht. 
Und Freitag hatten wir plötzlich ein Paket im Haus. Von Haba!


Toll toll toll! Das nenn ich mal Kundenservice!
Wie gesagt, ohne Kassenzettel (das Ding hätte ja auch schon 5 Jahre alt sein können) wurde der Greifling nicht nur ersetzt, sondern auch in ein altersgerechtes Spielzeug umgetauscht. 
Und so konnte Purzel über seine neue Holz-Pyramide und ein kleines Bilderbuch herfallen :)



Montag, 8. Oktober 2012

Vojta - viele Kritiker und ein Fan

In meinen Posts taucht immer wieder mal der Begriff Vojta auf. Meist gehe ich nicht weiter davon ein, aus Zeitgründen. Und weil der Beitrag eigentlich von etwas ganz anderem handelt, ich aber offensichtlich erst einmal in einem 3km Radius um das Thema kreise bevor ich mich ihm annähere.
Ein einziges Mal hab ich das Ganze ein wenig erklärt (Vojta Therapie).
Und weil Vojta für uns einen regelmäßigen Teil unseres Alltags darstellt, möchte ich nochmal ein bisschen davon erzählen.

Eigentlich stößt man nur auf Kritik wenn man von der Therapie spricht oder versucht, weitere Informationen darüber einzuholen. Ist auch verständlich, denn die Therapie macht rein optisch einen z.T. brachialen Eindruck. Und demnach geurteilt ist natürlich schnell ein negativer Stempel aufgedrückt. Meine Meinung ist allerdings eine absolut positive. Doch das hängt sicherlich zum großen Teil mit der Physiotherapie-Praxis zusammen, die wir schon seit Jonas' Entlassung aus dem Krankenhaus (vier Wochen nach Geburt) besuchen. 
Seine Therapeutin ist immer ganz toll, nicht überstürzt, und Jonas begegnet ihr immer mit einem Lächeln. Selbst dann, wenn ich eigentlich denke dass uns ein anstrengender Termin bevor steht weil die Stimmung warum auch immer desaströs ist. 
Wer von Vojta noch nie gehört hat... kurz zusammengefasst: 
Durch Halten von bestimmten Positionen und Drücken von bestimmten Punkten am Körper wird ein perfekt angelegtes Bewegungsmuster im Hirn stimuliert. Bewegung und Gedanke werden quasi miteinander verknüpft. Die Folge ist ein unglaublicher Schub in der Motorik. 
Purzel war ausschließlich auf dem Rücken liegend bis er ca. 8 Monate alt war. Die Bauchlage war von Anfang an schwer da er aufgrund der Schläuche und Drähte im Wärmebett nicht auf dem Bauch liegen konnte. Er war es also nicht gewohnt und dem zu Folge auch schwer daran zu gewöhnen. 
Pfingsten hat er sich dann (dank abschüssigem Camping-Gelände am Gardasee) das erste Mal auf den Bauch gedreht, dies aber danach erstmal nicht ins Programm aufgenommen. 
Erst als wir im Juli mit Vojta begonnen haben, gab es förmlich eine Bewegungs-Explosion!
Freitag das erste Mal geturnt, am Wochende wie ein Wilder hin und her gedreht, immer wieder!

Seitdem wurde die Vojta-Übung seinem aktuellen Entwicklungsstand immer wieder angepasst und hat so geholfen, in für uns kurzer Zeit sehr viel aufzuholen. 

Da das Turnen anstrengend und zweifelsfrei unangenehm ist, schreit Purzel währenddessen. Das war für mein Mama-Herz anfangs natürlich erstmal schwer zu verkraften. Wenn das Baby schreit, weint das eigene Herz immer ein bisschen mit. Aber es ist nochmal ganz was anderes wenn man dieses Weinen selbst und mit voller Absicht auslöst. 
In der ersten Nacht nach Beginn der Übung habe ich geträumt, ich würde ihm beim Turnen die Rippen brechen. Absoluter Alptraum!
Aber man darf sich nicht vorstellen dass wir zweimal am Tag (nach dem Aufstehen und vor dem Schlafanzug anziehen) für Stunden oder so turnen, üben und trainieren. Wir reden schon fast von wenigen Sekunden. Nur ca. 10-15 Sekunden pro Seite (also zweimal) halte ich ihn in dieser bestimmten Position. Und sofort im Anschluss hört er auf zu weinen und lacht mich wieder an wenn ich ihn ganz arg lobe. Als Ritual spielen wir nach der Übung immer eine Spieluhr, die ansonsten nicht zum Einsatz kommt. Dann weiß er dass wir fertig sind und ist gleichzeitig abgelenkt.

Weil ich weiß, dass einige Frühchen-Eltern hier mitlesen, war es mir wichtig, ein bisschen was über Vojta zu erzählen. Einfach zu schildern dass es natürlich bequemer für alle Beteiligten wäre, sich nicht mit der verzögerten Motorik zu beschäftigen, Purzel aber seit Erreichen von mehr Mobilität so viel zufriedener ist. Und das macht uns sehr sehr glücklich. 
Zwar ist eine Regelmäßigkeit bei der Durchführung der Übungen gut, doch ärgere ich ihn nicht wenn er einen schlechten Tag hat. Bei Zahnungsschmerzen oder (wie heute zum Beispiel) bei leichtem Fieber ist es das letzte, an was ich denke, mit ihm zu Turnen. 

Wer also interessiert ist, der sollte vielleicht mit einer Vojta praktizierenden Therapeuten sprechen. Denn die Quellen im Internet machen unnötig Angst und schrecken nur ab. 

Sonntag, 7. Oktober 2012

Wenn man denkt, gleich kommt die Decke runter...

... und fällt einem auf den Kopf!
Und das schlimmste, unter der Decke, die einem einfach auf den Kopf fällt, ist nur man selbst. Sonst keiner. Weil man nämlich nicht nur das Gefühl hat dass die Decke runter fällt, sondern dass man irgendwie auch ziemlich allein ist. Und das obwohl man seit einem Jahr eigentlich keine Minute mehr allein war.

Ziemlich genau ein Jahr Elternzeit liegt hinter mir, fünf Monate noch vor mir. 
Das Fazit: eine Freundin ist weggezogen, eine hab ich aus gegebenen Anlass "abgeschossen", eine gewinne ich gerade, keine konnte ich im Andere-Mamas-Bereich abgreifen.

Ich habe so viel Zeit wie noch nie im meinem Leben (seit Einschulung!), unternehme aber so wenig wie noch nie in meinem Leben (seit Einschulung!). Das liegt natürlich zum einen daran dass ich ein Baby-Kleinkind habe, zum anderen aber auch daran dass ich irgendwie nur noch wenig Freundinnen habe. Und die, die ich hab, sind mit meinem neuen Mama-Leben kaum zu vereinbaren. 
Sie wohnen bissl weiter weg, ein Treffen am Abend ist für mich schwierig, ein Treffen unter tags für sie. Das größte Freundinnen-Potenzial liegt also bei den anderen Mamas. Aufgaben, Interessen, einfach alles ist gleich gewichtet. 
Aber ich hätte nicht gedacht dass es mir so schwer fallen würde, eine andere Mama zu gewinnen, die mit mir rumhängen will  ;)  Denn nichts anderes ist es im Wesentlichen. Treffen, ratschen, Kaffee trinken, sich gegenseitig bemitleiden und aufbauen. 
Eigentlich so wie es in der Twitter-Timeline ist, nur eben mit Treffen!

Naja... zusammenfassend nochmal: keine andere Mama in Sicht! Und das obwohl eine neben mir wohnt! Aber die ist doof. Die will ich nicht! Dann lieber keine  ;(

Mein Universum besteht also momentan aus einer Sonne, die wir Purzel nennen, und zwei Planeten, die der Einfachkeit halber Mama und Papa heißen. Im Universum ist einiges los und ganz besonders der Mama-Planet ist meistens ziemlich am Routieren. Aber ab und zu ist das Universum tatsächlich im Gleichgewicht und ein wenig Abwechslung wäre nicht schlecht. 
Dann muss ich einfach raus, in die Stadt, unter Leute. Auch wenn ich die nicht kenne. Aber dann genieße ich den Trubel um das Sendlinger Tor und den Odeonsplatz, den ich sonst so gut es geht meide. 

Auf meinem letzten Trip Richtung Volles-Lautes-Leben habe ich ein reduziertes Backbuch erstanden, zwei kleine Notizheftchen gekauft (in die ich endlich mal alle Blog-Passwörter und und und schreiben möchte) und eine Postkarte, die unbedingt in den nächsten Tagen auf den Weg gebracht werden muss. 
Dazu gibts dann auch wiederum einen Blog Post  :)

Krimskrams für 10 Euro kaufen macht gute Laune. Aber Kaffee trinken und ratschen würde mehr gute Laune machen  :(



Samstag, 6. Oktober 2012

Zicke-Zacke-Google-Suche

Immer wieder landet jemand auf meinem Blog, der folgendes bei der Google Suche eingibt:



Wie ist die Stimmung?
Tjoa, das ist ja durchaus eine Frage, die man dem Internet stellen kann.
Ich mein, wer sollte es wissen, wenn nicht Tante Google!?!
Aber warum gibt man denn die Antwort gleich mit ein?
Und warum schreibt man wenn dann nicht einfach nur schlecht, sondern feuert sich dabei auch noch cheerleedermäßig an? 
Zicke zacke zicke zacke

Falls du also der Fragesteller bist... ich muss dich enttäuschen. 
Ich kann dir leider nicht sagen, wie die Stimmung ist. Höchstens meine Stimmung, die erfährst du hier. 
Was ich dir aber in regelmäßigen Abständen bieten kann, ist ein bisschen Zicke Zacke  ;)

Freitag, 5. Oktober 2012

Freitags-Füller #25


1. Heute morgen begann der Tag schon um 4.30 Uhr. Dann ist Purzel nach einer wurschteligen Fiebernacht zwischen uns aufgewacht und ging sofort von 0 auf 100.
2. Zuwenig Freunde... das macht mich unglücklich.
3. Kürbis mag ich eigentlich nur im Aggregatzustand 'Suppe'.
4. Ich bräuchte Wellness und Verschönerung von unten nach oben. Sicher würde ich mich trotz Rückenschmerzen und Übermüdung besser fühlen wenn meine Zehennägel lackiert und meine Haare nachgefärbt wären.
5. Gestern habe ich gedacht, ich back heut 'nen Kuchen für den anstehenden Besuch. Heute bin ich sicher, das war 'ne Scheiß-Idee!
6. Ach, bald kommt ja wieder Wetten das. Interessiert mich aber nicht die Bohne.
7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf die Doppelfolge Greys Anatomy auf Sixx, morgen habe ich einen Brunch-Besuch geplant und Sonntag möchte ich endlich den verlorenen Sohn aka. Freund-der-als-Polizist-in-Afganisthan-war wieder sehen!

Zahn-Alarm-Update




Dieses Zahn-Thema beschäftigt uns hier schon seit Monaten. Bereits im Mai hatte ich in einem Post alle meine Tipps und Tricks zusammen gefasst. Meiner Meinung war das schon eine ganz ansehliche Liste, die glücklicherweise von einer Vielzahl pflanzlicher und homöopathischer Sachen geprägt ist. 
Bisher war es nur zweimal notwendig, Purzel in der Nacht ein Schmerzzäpfchen zu geben obwohl er oft mit Zahnungsschmerzen from hell gestraft ist weil wir mit einer ausgeklügelten Kombination von Schüssler Salzen, gefrorenen Schnullern, Zahn-Öl und Ablenkung ganz gut klar kamen. 
Aber Purzel ist ein Potzblitz-Zahner! Das Einschießen war schon nicht von schlechten Eltern, hat sich aber auf viele Monate verteilt. Doch das Durchbrechen ist hier eine olympische Disziplin! Er wurde vor ein paar Tagen ein Jahr alt (ist korrigiert aber erst 10,5 Monate!) und hat momentan 5 Zähne. Wobei Nummer 6 in jedem Moment durchknallen wird  :)

Aber jetzt endlich mal zu dem Tipp, den ich eigentlich in die Welt schreien möchte!
Bei Twitter kursiert schon seit einiger Zeit immer wieder das Osa Gel durch meine Timeline. Allerdings waren unter den glücklichen Probanten immer nur österreichische Babys weil das Zahngel in Deutschland nicht zu kaufen war. Warum, weiß kein Mensch weil es eigentlich was ganz tolles ist!
Pflanzlich und laut Timeline-Mamas wirklich und wahrhaftig schmerzstillend und hilfreich. 
Man konnte verfolgen wie sich Schmugglerbanden gründeten, die das Osa Gel in unauffälligen Umschlägen über die Grenze brachten um in Deutschland leidende Babys und mitleidende Mamas auf den Geschmack zu bringen. 
Schon fast wollte ich mich auch an eine Dealer-Mama meines Vertrauens wenden als ich nochmal Tante Google bemühte und *zack* mehrere Treffer in deutschen Online-Apotheken bekam!

Ich hab das Osa Gel jetzt einfach mal versaaaandkostenfreeeei bei der MyCare Online Apotheke bestellt, zusammen mit Osanit. Dann hab ich nämlich alle Schüssler Salze und Globuli in einem Kügelchen und muss nicht immer mixen und abwechseln. 
Wer also noch immer auf der Suche nach etwas ist, was bei Zahnungsschmerzen hilft, der kann diesen Versuch sicher noch wagen. Bei uns wird das Gel garantiert noch heute zum Einsatz kommen um Nummer 6 zu zeigen, wer hier in Purzelhausen das Sagen hat. Nämlich ganz sicher nicht die Zahn-Arschlöcher!

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Aktueller Joni-Stand

Jaja, denkwürdige Zeiten in Purzelhausen. Es gibt kein Baby mehr, dafür ein Kleinkind. Hat mein Kopf aber noch nicht kapiert. Ich bin irgendwie immernoch ein bisschen im Flashback gefangen. Jetzt vor einem Jahr... Aber das Jetzt ist auch der totale Knaller!

Purzel...
... hat motorisch (dank Vojta - darüber in den kommenden Tagen auch nochmal ein extra Post) einen riesen Schub gemacht. Er hat vor vier Wochen zu robben angefangen und sich in kürzester Zeit von wenigen Zentimetern auf eine komplette Wohnungsdurchquerung gesteigert. 
Ja, er ist ein Jahr alt geworden und wir freuen uns unglaublich über das Robben. Das ist nun mal so. Wir vergessen selbst immer wieder, dass wir Frühchen-Eltern sind und ertappen uns dabei, ungeduldig zu werden. Ich ertappe mich dabei immer und immer wieder. Gerade jetzt, vor wenigen Sätzen wollte ich fast schreiben das er ENDLICH zu robben angefangen hat. 
Und dabei haben wir kein Recht, ihn zu drängen oder ungeduldig zu sein. Er hat so viel durchgemacht, er ist nun mal sechs Wochen zu früh geboren und die lange Zeit im Krankenhaus hängen uns immernoch hinterher. Erst jetzt geht es langsam Richtung seitlichen Sitz. Aber hey, es geht ihm gut! Ich scheiß drauf was die Leute sagen. Er wird auch bald in der Gegend rum flitzen. Auch wenn er halt erst mit eineinhalb läuft. Egal :)

... ist mit der erlangten Mobilität viel zufriedener geworden. Als er noch ein Liege-Baby (oder höchstens Roll-Baby) war, musste ich ihn permanent bespaßen. Sobald mein Entertainment eine Pause eingelegt hat, hat er gemeckert. Aber jetzt kann ich doch tatsächlich mal nen Kaffee trinken oder ein bisschen Haushalt erledigen. Immer wuselt er mir hinterher oder beschäftigt sich mit irgendeiner Neuentdeckung (die nicht zwangsläufig zu seinen Besitztümern gehört).
Es ist einfacher geworden. Alles. Aber das heißt nach wie vor nicht dass es einfach ist. Ich bin auch nach einem Jahr immer wieder mal am Ende meiner Kraft. Es gibt immer noch Tage, an denen ich schon Mittags denke, dass ich entweder in der Mitte auseinander breche, oder mit dem Kopf in der Spielzeugkiste einschlafe. Aber insgesamt wird es leichter. 

... hat gesundheitlich kaum bis keine Einschränkung aufgrund der Ösophagusatresie. Er kann ohne Probleme schlucken und seine Speiseröhre weist keine Verengung auf. Hörchen-Nudeln mit einer stattlichen Länge von 2,5cm können problemlos ohne Kauen geschluckt werden und flutschen ruckizucki bis nach unten durch. 
Die Tracheomalazie (also die instabile Luftröhre) ist momentan eigentlich das größte Thema, wobei auch da wenig Beeinträchtigung zu spüren ist. Seine manchmal bewusst hervorgerufenen Seehund-Atemlaute wurden (auch dank Vojta) immer weniger und kommen viel seltener vor. 
Welche Folgen die zusammengewachsenen Wirbel im Brustwirbelbereich später haben werden, bleibt anzuwarten. Genauso wie die leichte Darmatresie. Aber wir haben der Zuversicht hier einen ganz großen Raum gegeben. Angst blockiert nur. Wird schon alles gut bleiben :)

... quatscht den ganzen Tag vor sich hin. Immernoch wilder Silbensalat. mamamama papapapa dededede dedoo dessss age age gegegege ledl ledl ledl ledl. Aber er versteht immer mehr. Beispielsweise wenn man Licht sagt und das entsprechende Babyzeichen dazu macht, schaut er nach oben. Und gestern hab ich mir eingebildet dass er das Zeichen wiederholt hat. Seit ein paar Tagen drückt er einem auf Anfrage einen feuchten Schmatzer auf die Backe (oder was ihm gerade so vor den Mund kommt) und er hält einem mindestens 300 Mal am Tag seinen Fuß ins Gesicht, in der Hoffnung dass man dann das Gesicht verzieht und irgendwelche Stinkefuß-Sprüche sagt. 

... schläft eeeeeeigentlich durch. Und das schon seit Monaten. Wobei das mit dem Durchschlafen ja auch irgendwie relativ ist. Pfingsten hat er zB die Frühstücksflasche um 4 Uhr nachts bekommen, jetzt ungefähr um 6 Uhr. Bis vor kurzem ist er danach bei uns im Bett nochmal eingeschlafen (manchmal sogar bis 9 Uhr). Diese Zeiten sind offensichtlich vorbei. Obwohl er noch sichtlich müde ist, ist die Nacht nach der 6 Uhr-Flasche beendet. 
Aktuell sind die Nächte immer mal wieder unruhig. Aber Geschrei und Terror sind absolute Ausnahme und kommen nur im Zahnungsschmerz-Fall vor. 

... hat mittlerweile fünf Zähne, wobei Nummer 6 nach meinen Einschätzungen morgen gegen 15.43 Uhr durchbrechen wird  ;)

... ist nach wie vor superanstrengend wenn wir Besuch haben oder woanders unter vielen Leuten sind. Und "viele Leute" fängt schon bei einer Zusatz-Person an. Keiner darf ihn ansprechen, keiner ihn anfassen. Und auch mit einigem Sicherheitsabstand ist ein Spielen ohne Mama-Papa-Unterstützung nicht denkbar. Das nervt. Weil es a) natürlich anstrengend für uns ist, weil man b) immer einen Puls von 180 hat wenn er dann so ein Theater macht. Und weil man sich c) wünscht, die anderen Leute würden auch mal den Purzel sehen, der er eigentlich ist. 
Aber ich denk mal, das wird sich mit der Zeit schon noch geben. Nein... ich bin mir sicher dass sich das geben wird. Denn auch das ist bereits viel einfacher geworden. Noch nicht einfach, aber einfacher  :)

... findet es witzig wenn ich pseudo-chinesisch mit ihm spreche. Manchmal ergibt sich dann eine richtig gute Unterhaltung  ;)  Er antwortet dann mit ähnlich klingenden "Worten" :)

Ich kann also abschließend sagen dass mein Joni der (und ich untersage euch hier natürlich jedes Widerwort!) mit Abstand beste Sohn überhaupt ist!  :)


Mittwoch, 3. Oktober 2012

Ab jetzt wird Kindergeburtstag gefeiert! WTF!


Hier ist viel los. So viel los. Ich hab meinen 31. Geburtstag gefeiert, Joni kriegt einen Zahn nach dem anderen und gestern wurde mein Purzel ein Jahr. Ein ganzes, komplettes Jahr! Das ist nicht nur Wahnsinn, sondern der reinste Irrsinn! Vor kurzem war er noch ein zahnloses Baby-Kind, das sich nicht drehen wollte. Und heute robbt er wie verrückt durch die Wohnung und hat die Superkraft, diese in Blitzgeschwindigkeit in ein Testgelände für besonders schwere Spielzeugverwüstung zu verwandeln. 

Weil sein Geburtstag feiertechnisch gut vor einem Feiertag liegt, haben wir beschlossen, heute mit der Familie zu feiern. Und jetzt, fast halb acht, sind die Gäste weg (ein Kindergeburtstag endet schließlich wenn der Gastgeber ins Bett muss!) und ich kann durchatmen und ein bisschen schreiben. 

Wer mir bei Twitter folgt, der hat es gestern einige Male gelesen. Heute vor einem Jahr. Jetzt vor einem Jahr. Aber das war nur ein Bruchteil von den Gedanken und den Sätzen, die ich den ganzen Tag durchs Haus schwirrten. 
Schon am Montag Abend haben der Lieblingsmann und ich immer wieder gesagt Jetzt vor einem Jahr sind wir ins Klinikum gefahren. Jetzt vor einem Jahr...
Und soll ich euch was sagen? Jetzt vor einem Jahr bzw. vor ein paar Tagen vor einem Jahr (Olé Olé wenn ihr jetzt noch mitkommt) war alles anders. Ich war ein anderer Mensch. Mein Lieblingsmann war ein anderer Mensch. Aber Joni, unser Purzel, der hat alles verändert. Der hat uns verändert. 
Ich bin wirklich keine diese Supermütter, die quasi ein Diplom im Brei Kochen haben und den Vitamingehalt jeder Mohrrübe vor Verarbeitung in einem persönlichem Gespräch klären. Bei uns gibt's schon auch mal Fischstäbchen, Leberkäs und Pfannkuchen - auch für Purzel. 
Aber ich bin von ganzem Herzen seine Mama. Er beruhigt sich wenn ich ihm Anne Kaffeekanne so leise ins Ohr singe dass es fast nur er hört. Er passt mit seinem Kopf genau in meinen angewinkelten Arm. Weil man Arm für ihn gemacht ist. 
Und jetzt ist tatsächlich ein ganzes Jahr vergangen. Sein allererstes Jahr, mein 31. Jahr. Wahnsinn! 
Ich hab ein Kind - seit gestern ein Kleinkind! WTF! Wie verrückt is'n das?!

Und ich bin so unglaublich stolz! 
Ich hatte hier eigentlich vor, jeden Monat (wie einige beneidenswerte Streber-Bloggermamas das schaffen) einen Monatsbericht zu schreiben um festzuhalten was Joni an News in seinem Programm aufgenommen hat. Ich hab es nicht auf die Reihe gekriegt. Weil (wie ich ganz gern mal sag) mein Leben dazwischen gekommen ist. Ich bin völlig überfordert damit dass Purzel jetzt "was g'scheit's" essen mag und ich ihm mit breiigen Konsistenzen gestohlen bleiben kann. Das bringt aber mit sich dass ich ihm Mittags etwas kochen muss. Das hört sich für die meisten von euch nicht weiter problematisch an, aber hey, ich kann nicht kochen! Und plötzlich wird diese Entwicklung zur riesen Herausforderung! Aber ich schaffe es vermehrt, etwas auf den Tisch zu bringen, was offensichtlich schmeckt und zudem aus gesundheitsdingsdibumstelicher Sicht absolut vertretbar ist (und damit meine ich niiiiicht die oben genannten Fischstäbchen und den Leberkäs).

Aber zurück zum Monatsbericht. 
Wie gesagt, nicht geschafft. 
Aber ich kann und würde gern jetzt in diesem Moment, in diesem denkwürdigen Moment schreiben, wie es mit unserem Joni ist. 

Das packe ich aber einfach in einen weiteren Post damit es hier nicht zu lang wird. 
Manch einer von euch wollte vielleicht einfach nur einen Blick auf das Foto werfen und sah sich plötzlich mit einer Flut an Wörtern konfrontiert  ;)

An dieser Stelle möchte ich nur noch mal sagen: 
mein Kind ist ein Kleinkind - what the fuck!