Dienstag, 17. Juli 2012

Ich leg' die Jogger in den Schrank und bin wieder Meedchen

Neben dem Mama-Sein ist es wirklich nicht einfach, auch noch Meedchen zu sein.
Mich gibt es eigentlich nur noch im Doppelpack. In meiner Wunschvorstellung wären wir sogar ein Dreierpack. Aber der Alltag meint es nicht gut mit uns und der Lieblingsmann muss die meiste Zeit des Tages dafür sorgen, die Kohle ran zu schaffen. Deshalb bestreite ich meine Tage mit dem Purzel. Meist ausschließlich mit ihm. Das ist zwar keine Tragödie weil er ein herzallerliebster Schlumpf ist, der mir nur ab und zu, aber doch immer wieder mal die Nerven raubt. 
Aber ein bisschen mehr Anschluss wäre schon schön. Das ist allerdings nicht ganz einfach und sicher ein Thema das nicht nur für einen weiteren Post reichen würde. 
Die Kombination aus verhältnismäßig wegen Freundinnen-Treffen und dem Mama-Sein schafft so allerdings die Grundlage für eine konsequent fortschreitende Verwahrlosung ;)
Wenn ich die vergangenen Monate Revue passieren lasse, dann ist es keine Seltenheit gewesen dass ich mich nur in eine Jeans gequetscht habe weil eine DHL-Sendung zu erwarten war und ich nicht mit Wimperntusche vom Vortag glänzen wollte. Vor allem weil diese dann nur noch selten an den Wimpern, öfter aber im Wangenbereich zu sichten ist. 
Man könnte fast schon meinen dass meine persönliche Mama-Uniform aus Jogger und T-Shirt bestand.
Es bedarf allerdings auch jetzt (wo sich eine gewissen Routine eingespielt hat) einen nicht unerheblichen Aufwand, mich in der Früh fertig zu machen. Oft wird es Vormittag weil ich Purzels erste Schlafphase abwarten muss. Die erste Gute-Laune-Phase verbrauche ich nämlich für einen Coffeeshop-gleichen Latte Macchiato, der meinen Wach-Modus aktivieren soll.


Versteht mich aber nicht falsch. Für die ersten Wochen und vielleicht sogar Monate empfand ich es völlig in Ordnung, den ganzen Tag schlumpi durch die Wohnung zu schlurfen. Meine Hauptaufgabe bestand nämlich, meinen Purzel zu kuscheln. Und das kann man bekanntlich um einiges besser wenn man selbst im Kuscheloutfit ist. Oder habt ihr schon mal gehört dass es sich im Nadelstreifen-Mini am besten kuscheln lässt?!
Und auch jetzt habe ich immer wieder Tage an denen ich meine Schlafhose nur gegen eine neue Jogginghose tausche und die Stunden so entspannt wie möglich auf mich zukommen lasse. Das Recht nehme ich mir einfach heraus. Schließlich will ich die Zeit, die ich nicht arbeiten gehe, genießen. Und ein Genießer-Outfit erfüllt für mich ganz klar die Bedingung Gemütlichkeit. 
Aber seit einigen Wochen, in denen ich auch wieder viel mehr darauf achte, was ich esse, hab ich auch das Bedürfnis, meine Mama-Uniform öfter gegen anständige Kleidung zu tauschen. Wobei das eine (nämlich das bewusstere Essen) das andere (das frustfreie Anziehen von richtigen Klamotten) irgendwie mit sich gebracht hat. Es macht nämlich viel mehr Spaß, sich in der Früh in eine Jeans und eine Bluse zu werfen wenn nicht die Hälfte vom Ar*** außerhalb der Hose hängt. Und das nicht weil man es als modisch aufwertend empfindet sondern weil dort (also in der Hose) einfach aus Platzgründen nicht die Möglichkeit geboten ist. 
Ich bin nach wie vor keine Elfe und trage (Achtung Achtung, sie ist mutig und nennt ihre Kleidergröße!!!) 40er Hosen. Auch bei Oberteilen bewege ich mich im M/L-Bereich. 
Aber mein BMI ist wortwörtlich im grünen Bereich. Und weil die Hosen nicht mehr zwicken und sich die berüchtigten Love Handles nicht mehr unterm T-Shirt abzeichnen, fühle ich mich um Welten wohler. 



Ich bin jedes Schwangerschaftsgramm los und habe darüber hinaus schon ein weiteres Kilo abgenommen. Und das ohne mich kasteien zu müssen. Denn ich kann mich nach wie vor zu selten aufraffen um Laufen zu gehen. Aber auch da bin ich optimistisch und habe Groooooßes vor :) 
Zeitgleich mit der Gewichtsabnahme hab ich aber auch kleinere Baustellen in Angriff genommen. Man glaubt gar nicht, wie viel es mit einem verändert wenn man lackierte Nägel hat! Ich liebe es, mir die Nägel zu lackieren wenn Purzel schläft. Dann fühle ich mich nicht nur gepflegt sondern sogar ein bisschen gestylt. Einfach ein bisschen mehr Meedchen! 

4 Kommentare:

  1. Huhu, ich weiß genau was Du meinst! Inzwischen bin ich morgens Weltmeisterin im 30 Sek. anziehen - das ist genau die Zeit, die der Postbote unten von der Tür zu uns in den 3. Stock braucht ;-) Inzwischen achte ich bewusst darauf, dass ich mich jeden Tag ordentlich anziehe und wenn die kleine Dame es zulässt, kommt auch ein bisschen Wimperntusche und Lippgloss drauf. Und Sonntagabends beim Tatort ist Maniküre angesagt: bis die Nägel trocken sind muss der Mann ran :-)

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    1. 30 Sekunden! Die hätte ich auch gern als Vorsprung wenn einer klingelt!
      Leider ist bei uns die Wohnungstür gleichzeitig die Haustür. Und zusätzlich wird durch ein Fenster in der Tür ein Verschleiern meiner Optik erschwert bzw. unmöglich gemacht.
      Aber ich glaube, die Paketfahrer haben in ihrem Job schon so einige Nachthemden und verrutschte Make ups zu Gesicht bekommen ;)

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  2. Haha. ich lese den beitrag um 11:15 und habe es heute noch nicht geschafft mich anzuziehen. Das kommt mir alles so bekannt vor. Vor allem das anziehen wenn ich post erwarte ;-)
    aber es stimmt. ich bemühe mich auch mich ordentlich anzuziehen und fühle mich besser. nur manchmal da verfalle ich der bequemlichkeit ;-)

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    1. Ich hab's! Die Lösung ist einfach, jeden Tag etwas zu bestellen ;)
      Dann ist man mehr oder weniger gezwungen, sich in Schale zu werfen.
      Nur schade dass mein Kontostand da ganz schnell um Hilfe rufen würde ;(

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