Samstag, 7. Juli 2012

Purzel ist neun Monate und fünf Tage

... und korrigiert knappe acht Monate.


Die letzten neun Monate waren bis in die Haarspitzen intensiv. Von einer extremen Phase wurden wir ohne Vorwarnung in die nächste geworfen(Ösophagusatresie, Bronchitis, Leistenbruch, Tracheomalazie und die üblichen Zipperleins, die jedes Baby hat). Immer etwas anderes. Doch es wird immer leichter, immer besser. Diese Art von Text hätte ich schon die letzten Monate schreiben sollen. Einfach um festzuhalten, was für ein Wunder, was für ein tapferer Kerl mein Purzel ist. Aufzuholen ist das eigentlich nicht mehr. Aber für die Zukunft kann ich es ja ändern. Denn die vielen kleinen Dinge, die er macht, sind einfach herzzerspringend wunderbar!


Purzel...


... kann sich zwar auf den Bauch drehen und seine Arme auch schon ganz gut durchstrecken. Aber die Kondition ist noch im Freizeitsportbereich angesiedelt. Bis zum Erreichen der Profi-Liga muss noch viel geübt werden. Außerdem ist der Frustfaktor groß weil das Zurückdrehen auf den Rücken auch noch nicht so gut klappt.
... hat eine super Handkoordination. Ich liebe es wenn er in der Früh ganz vorsichtig mit seinen kleinen Händen ist. Dann fasst er mir ins Gesicht oder bewundert seine eigenen Finger. Mittlerweile wedelt er sein Spielzeug nicht mehr unkontrolliert mit den ganzen Armen sondern setzt bewusst das Handgelenk ein. Er dreht das Gelenk oder knickt die Hand ab.
... schläft meist ganz allein in seinem Bett ein. Sowohl am Tag als auch am Abend kaspert er nach dem Ritual noch ein bisschen in seinem Bett herum und kuschelt sich dann irgendwann mit seinem Eli und der Stoffwindel auf die Seite. Meist muss man ihm nur ein paar Mal den Schnuller geben und schon ist er eingeschlafen. In der Nacht grapscht er oft selbst nach einem Schnuller und schläft ohne unsere Hilfe wieder ein. Momentan ist es so dass er gegen 5 Uhr wach wird (oder zu dem Zeitpunkt schon eine halbe Stunde in seinem Bett rumquatscht) und dann seine Frühstücksflasche bekommt. Anschließend schläft er bei uns im Bett nochmal bis fast 8 Uhr. 
... isst ausnahmslos alles. Bisher haben wir noch nichts gefunden was ihm nicht schmeckt. Er probiert gern von uns und sein Mittagessen wird immer stückiger. Das letzteres gut klappt und die Speiseröhre keine Probleme macht, macht uns natürlich besonders happy.
... kann verschiedene Silben sagen: ma, ba, de, ja. Gern in den wildesten Kombinationen. Aber wenn dabei ein zufälliges Ma-Ma rauskommt redet sich mein Mama-Herz natürlich liebend gern ein dass er nach mir ruft.
... lacht schon bis zu den Ohren wenn man noch gar nicht bei ihm am Bett ist sondern noch an der Kinderzimmertür steht.
... badet nach wie vor unglaublich gern. Wenn er schon müde ist aber er noch ein bisschen durchhalten soll, dann gehen wir ins Bad. Allein der Raum lässt die Stimmung steigen. Wir quetschen ihn der Einfachheit halber immer noch in die Babywanne. Aber eigentlich hat er da schon nicht mehr richtig Platz. Wohl oder übel gilt es bald, die große Wanne einlaufen zu lassen. 
... hat eigentlich kein Lieblingsspielzeug. Jeden Tag wird fast alles durchgespielt weil jedes einzelne Teil schnell langweilig wird. Gern genommen wird aber momentan eine Raupe Nimmersatt, die aus Gummi ist und eigentlich als Wasserspritzspistole dienen soll. Purzel sabbert sie einfach gern von oben bis unten an und beißt wie verrückt auf ihrem Kopf rum. 
... hat bisher zwei Zähne, die sich aber beide noch nicht vollständig zeigen. Ihm scheint das schon immer mal wieder weh zu tun. Aber insgesamt ist das Durchbrechen der beiden Zähne verhältnismäßig harmlos gewesen. Wenn ich da an das Einschießen denke... 
... ist aber immer noch etwas überfordert wenn andere Kinder um ihn rum sind. Wenn es laut ist und ihn andere Babys dann auch noch anfassen, dann ist es sofort aus und vorbei und er brüllt wie am Spieß. Ich möchte ihm die Zeit einfach lassen und ihn nicht mit Krabbelgruppen überfordern. Kommt schon alles mit der Zeit. 


Auch wenn der Alltag nach wie vor anstrengend ist und ich mich täglich frage, wie das Mamas von mehr Kindern oder Alleinerziehende schaffen, so wird es doch von Tag zu Tag einfacher. Und auch wenn ich jedem Klischee gerecht werde. Wenn er mich anlacht, dann hat sich letztendlich doch jede schlaflose Minute gelohnt. 



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