Dienstag, 1. Mai 2012

C'est la vie! Zurück aus Paris!

Melde mich zurück aus Paris!
Vier Tage unterwegs gewesen und irgendwie fast das bloggen verlernt. Jetzt muss ich glatt wieder ein bisschen überlegen, wie ich mit euch rede ;-) Aber ich mach das einfach mal wie immer... nicht denken, einfach tippen!




Am Freitag Abend sind wir mit der U-Bahn zum Bahnhof gefahren. Da diese ganze Paris-Reise nämlich ein Patengeschenk für meine kleinere Schwester (14) war, und meine zweite Schwester (16) nur ein Mini-Gehalt in ihrer Ausbildung bekommt und ich aufgrund vom Elterngeld-Desaster sowieso total pleite bin, waren wir ziemlich low-budget-mäßig unterwegs. 
Und nach dem Motto "wir sind jung - da geht das!" haben wir aus Kostengründen spontan entschieden, uns eine 10-stündige Zugfahrt anzutun. Und das Glück war auf unserer Seite! Die Abteil-Sitznachbarn haben weder gestunken noch komische Schlafgeräusche gemacht! Wir mussten uns also nur damit auseinandersetzen, 317 Positionen durchzuprobieren bis 23 Minuten Schlaf am Stück möglich waren. 
Mit Augenringen bis nach Meppen kamen wir in Paris an, hatten da aber schooooon wieder Glück weil wir nur über die Straße fallen mussten um in unserem Hotel zu stehen, wo Achtung, nicht mehr soooo viel Glück das Zimmer natürlich noch nicht fertig war. 
Aber weil man nach so 'ner stundenlangen Zugfahrt kein Bedürfnis hat, sich mal was neues anzuziehen oder vielleicht sogar drei Spritzer Wasser ins Gesicht zu schießen, haben wir es ohne weitere Instandsetzungsmaßnahmen mit der Stadt der Liebe aufgenommen. 


Tag 1
Gleich mal das falsche Metro-Ticket gekauft, den ersten Schock überwunden dass wir hier mit Englisch nicht weiterkommen, tatsächlich auf Schul-Französisch zurückgreifen müssen und mit 3 Mrd. anderen Touris (Asiaten noch nicht mitgezählt) Richtung Eiffelturm gefahren. Den Aufstieg haben wir dann aber aufgrund von üblen Nebelwetter (Hier muss ich kurz erwähnen dass Zuhause zeitgleich Sonne und 30 Grad waren!) verschoben. Mit der Metro zum Arc de Triomphe gefahren, meine Schwestern darüber aufgeklärt dass es vielleicht besser ist, nicht so ein begeistertes Gesicht zu machen wenn Akkordeon-Spieler durch das Abteil musizieren (zumindest wenn man nicht bei jeder Station seinen Geldbeutel rausholen will) und dann die Champs Elysées Richtung Louvre gelaufen.
Weil man das eben so macht, hab ich auf der Champs Elysées natürlich was gekauft. Hat aber nur für einen Kapuzenpulli bei H&M gereicht. Ich brauchte allerdings sofort ein weiteres Kleidungsstück gegen 5 Grad kaltes Pieselwetter das nicht mit den vier anderen Pullis im Koffer im Hotel lag. Drei Burger mit Pommes und einem Liter Wasser für 52 EUR gegönnt und langsam Richtung Hotel, in der Hoffnung, endlich mal Zähne putzen zu können. Da war die heiße Dusche dann wie das gelobte Land und ein dreistündiger Sekundenschlaf unvermeidlich. 
Diese Jugendlichen halten heutzutage auch nichts mehr aus. Aufgrund von Erschöpfung haben wir das Abendessen auswärts gestrichen, haben Brotzeit gemacht (das Elternhaus hat uns Knabberzeug für 14 Tage mitgegeben), den einzigen deutschen Fernsehsender eingeschaltet, uns Carmen Nebel reingezogen und sind um 21 Uhr eingeschlafen.


Tag 2
Mit einem für Frankreich ungewöhnlich vielfältigen Frühstück gestärkt und Richtung Louvre auf den Weg gemacht. Dort ins Ende der kilometerlangen Schlange eingereiht, aber schon nach 15 Minuten den Eingang erreicht. Das übliche Museumsprogramm absolviert und mit qualmenden Füßen unter freiem Himmel Pause gemacht. Ab dann war das Wetter auf unserer Seite, der Schirm konnte eingepackt werden und dieser Städtetrip gewann nochmal an ganz neuer Qualität. 
Darum erneut einen Anlauf zum Eiffelturm gewagt, dieses Mal aber vor den unglaublichen Menschenmassen zurück geschreckt und die Gipfelbesteigung erneut verschoben. 
Haben es und dann für eine knappen Stunde am Fuß des Turms gemütlich gemacht und den Gestörten dabei zugesehen wie sie sich gute zwei Stunden die Beine in den Bauch gestanden haben bis das Kassenhäuschen in Sichtweite war. Im Anschluss haben wir uns mit einem Freund getroffen, der seit einem Jahr in Paris arbeitet und uns das Hotelzimmer zu einem unschlagbar guten Preis organisiert hat. Mit ihm waren wir für 29 EUR Kaffee trinken und sind dann fern ab von Touri-Wegen ein paar Punkte unserer Sightseeing-Liste abgelaufen. Vom 6,50 EUR-Cappucchino berauscht waren wir dann so mutig, uns auf seinen Abendessen-Tip einzulassen und sind (dann wieder auf uns gestellt) bei einem klitzekleinen Japaner gelandet, den bisher sicher kein einziger Tourist betreten hat. 
Karte auf Japanisch - Erklärung auf Französisch. Suuuuuuper! 
Weil wir tollkühn einfach bestellt haben, fanden wir uns 10 Minuten später vor einer 3-Liter-Schüssel dampfender Suppe mit fragwürdigem Inhalt. Aber wider Erwarten haben wir das Restaurant, Bistro, Dingsbums satt und zufrieden verlassen. Und weil der Tag mit 12 Sightseeing-Stunden noch nicht gefüllt genug war, haben wir es mit unserem Erzfeind Nr. 1 (dem Eiffelturm) nochmal aufgenommen. 
Die Schlange, die am Lift anstand, war unverändert lang. Doch die Warteschlange für die Treppen war mehr als überschaubar. Also nochmal alle Kräfte mobilisiert und bis zum Herzinfarkt Treppen gestiegen. Der Ausblick hat aber für die ganze Anstrengung belohnt! Vor drei Jahren war ich schon mal am Tag auf dem Eiffelturm, bei Nacht hat der Ausblick aber nochmal etwas ganz anderes. 
Auch wenn ich nicht besonders romantisch bin, in diesem Moment wurde ich dann doch etwas wehmütig. Der Lieblingsmensch und mein Purzel waren auf einmal viel zu weit weg. 


Tag 3
Weil wir x Mal zu diesem scheiß Turm mussten Aus zeitlichen Gründen haben wir die Besichtigung der Katakomben gestrichen und sind am Abreisetag gleich zu Sacre Coeur und Moulin Rouge. Wir haben die letzten Stunden ganz entspannt in Montmartre verbracht und uns vor Abfahrt genug Zeit übrig gelassen und am Bahnhof noch ein bisschen zu shoppen. 
Zurück ging es dann in einer 6-stündigen Fahrt mit dem TGV, die sich aber aus irgendwelchen Gründen zog wie Kaugummi. Völlig geschafft und mit leerem Magen kamen wir bei uns Zuhause an, haben noch gegessen und sind wie die Steine ins Bett gefallen.


Fazit: 
100% Anstrengung
100% Geschwisterliebe
100% Heim- und Purzel- und Lieblingsmenschweh
100% schöne Zeit



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