Sonntag, 8. April 2012

Blogparade - Wie vereine ich Kind und Karriere

Heute ist der 08. April und obwohl ich schon vor einer knappen Woche die Blogparade auf Majas Blog gefunden habe, habe ich erst heute entschlossen dass ich einfach NICHT NICHT mitmachen kann!


Heute ist also Deadline, das heißt, der Purzel, der heute wieder mal sein bestes gegeben hat um mich bis ans Ende meiner Kräfte zu bringen, und das obwohl auch der Lieblingsmensch den ganzen Tag daheim war, hat endlich beide Äuglein zu und ich kann vorm Abendessen noch meinen Beitrag abgeben.


Eigentlich kann ich's in einem Satz zusammen fassen:
Es ist schlichtweg eine Katastrophe. Dem Familienleben-Super-GAU nahekommend, evtl. existenzgefährdend.


Aber auch unabhängig von einem Gewinn, der wohl irgendwo am Horizont winkt... denn daran bin ich nicht interessiert, soll mein Beitrag doch etwas ausführlicher sein.


Also los geht's...
Ich bin 30 Jahre alt, wohne in einem wirtschaftlich florierenden Teil Deutschlands und hatte noch nie in meinem Leben Probleme, einen Job zu finden. Und ich kann sogar noch einen drauf setzen: ich hatte noch nie Probleme, meinen WUNSCHjob zu finden!
Dies wird sich jetzt wahrscheinlich ändern. Denn nun hab ich einen kleinen (oder eher ziemlich mopsigen) Klotz am Bein, den ich über alles liebe. Weil es mir wichtig war, erst schwanger zu werden wenn ich mich in einem festen und unbefristeten Arbeitsverhältnis befinde, habe ich eigentlich eine Anlaufstelle für den Tag X, der aktuell der 01. März 2013 ist. Ich fühle mich zwar in meinem letzten Job absolut unwohl und es ist mir noch ein totales Rätsel, wie diese Firma mit einer Teilzeitkraft umgehen will, aber das ist eher ein zweitrangiges Problem. Denn hier geht es, wie schon seit einem halben Jahr, nun mal nicht um mich.
Ich werde mir bei Bedarf einen anderen Job suchen, auch wenn das nicht das Ziel Nr. 1 ist und es sicherlich nicht einfach wäre. Aber ich bin diesbezüglich nicht mehr wählerisch. Jetzt gilt es einfach, meine Familie abzusichern.
Doch Arbeit ist hier nur die halbe Miete. Ein Krippenplatz ist die eigentliche Crux an der Sache!


In meinem Ort gibt es zwei Krippen und ein Tagesmutterprojekt. Und 16.000 Einwohner.
Einer davon ist mein kleiner Purzel. Und wie im Rest Deutschland gibt es mehr kleine Purzelmenschen als Krippenplätze.


Natürlich haben wir uns angemeldet. Natürlich nicht nur in den drei Einrichtungen vor Ort sondern auch in Krippen, die ich mir eigentlich nicht leisten kann obwohl eine arabische Bio-Köchin oder eine mehrsprachige Betreuung mit Hoch-Chinesisch und Spanisch durchaus für meinen Sohn von Vorteil wäre.
ACH SCHWACHSINN! Selbstverständlich will ich das Beste für mein Kind!
Aber das Beste ist mit einer lieben Krippen-Tante, einer liebevollen Einrichtung, einer Kiste voller Spielzeug bereits erfüllt! Kein Mensch braucht diesen Münchner Schickimicki-Sche**dre**, der meiner Meinung nach nur für Leute da ist, die nicht wissen wohin mit ihrem Geld.


Aber die sollen nicht mein Problem sein! Hätte ich so viel Geld dass ich mit genötigt fühle, es beim Fenster rauszuwerfen, dann würde ich dieses Angebot evtl. auch in Erwägung ziehen.


Aber ich gehöre nun mal zum Gros der Bevölkerung, die leider sehen müssen, wie sie Kind und Karriere unter einen Hut bekommen.


Ihr lest also aus meiner Situationsschilderung die gleiche Verzweiflung wie aus den meisten anderen. Den Masterplan hat, glaube ich, kaum eine von uns Mamas in der Hinterhand, oder?


Aber eins hab ich schon gemerkt: Eltern-Initiativen sind auf dem Vormarsch!
Und warum? Weil wir Mamas und Papas schon vor einer halben Ewigkeit gemerkt haben, dass wir wohl selbst schauen müssen, wo wir und unsere Knirpse bleiben. Der oft zitierte Vater Staat ist hier offensichtlich ungern in seiner Vaterrolle, sondern höchsten ein entfernter Verwandter, der dreimal im Jahr schaut ob das Kind warme Füße hat.


Vielleicht liegt also der Schlüssel zum Erfolg im Zusammenhalt.


Ich selbst sehe als allerletzten Ausweg, selbst Tagesmutter zu werden wenn ich am Tag X keinen Betreuungsplatz habe, das Geld langsam zur Neige geht und einfach eine Lösung her muss. 


Aber bis dahin will ich mir mein Quentchen Optimismus bewahren und hoffen dass mein Purzel Anfang 2013 einen Platz in unserer Wunsch-Krippe bekommt und dort viele neue Freunde findet. 

Ich drücke mir (aus Verzweiflung leider an erster Stelle) und allen anderen Mamas die Daumen!!

Ich wollte schon fast schreiben: möge der bessere gewinnen. 
Gott... was für eine Katastrophe  ;-(

4 Kommentare:

  1. Hey,
    ich finde deinen Beitrag echt wundervoll geschrieben! & deine Sorgen sind mir sehr bekannt! Auch ich habe bis zuletzt verzweifelt nach einem Kitaplatz gesucht! Meine Kleine war erst bei einer Tagesmutti und sollte eigentlich ab letzten Monat in die Kita gehen, hab sie rechtzeitig angemeldet & es ist nichts zu holen, obwohl wir bestimmt an die 50-60 Kitas haben!
    Glücklicherweise hat nun das Schicksal mitgespielt & wir haben zwar erst ab Sommer, aber wir haben endlich einen Kitaplatz!

    Ich drück euch die Daumen, dass ihr den Platz in euer Wunschkita erhaltet!

    & so ganz nebenbei,
    wunderschöner Blog! Ich mag deine Art, wie du schreibst! :)

    Liebe Grüße Suse

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    1. Man hört immer wieder gern dass trotz langen Wartelisten und großem Anmeldungs-Tratra letztendlich doch irgendwann ein Betreuungsplatz winkt. Es wird schon klappen!
      Und bis dahin will ich einfach die Zeit Zuhause genießen :-)

      Und Danke für das Kompliment :-) Dann nochmal hochoffiziell: Willkommen auf meinem Blog und viel Spaß :-D

      Grüßele, Conny

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  2. Genau wegen solcher Situationen und den daraus entstehenden Problem habe ich für mich u. a. gelernt die Tage und die kommenden Situationen so zu nehmen wie sie entstehen und mich nicht mehr so wirr im Voraus zu machen.
    Hab sogar nur einen befristeten Job bis Ende des Jahres, Kind 2 war ungeplant und kommt Mitte des Jahres. Dennoch siehts momentan so aus, als könnt ich wiederkommen. Und wenn nicht, muss ich weiter sehen. Traurig wäre es sehr. Ich liebe meinen Job. Aber man wir es sehen.

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    1. Du hast auf alle Fälle Recht. Eine Portion Gelassenheit würde sicher nicht schaden.
      Das widerspricht leider in dieser Hinsicht absolut meinem Naturell. Ich bin gern auf der sicheren Seite.
      Aber ich war mehr oder weniger zufällig bei meinem Chef. Und das Gespräch war mehr als positiv.
      Falls ich heute noch dazu komme, verblogge ich meine Euphorie noch :-)

      lg, conny

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Und was sagst du dazu? :-)