Sonntag, 13. Mai 2012

Zahnungsbeschwerden... wenn man denkt, man hätte schon alles probiert

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(c) Dr. Leonora Schwarz / pixelio.de


Weil bei uns das Thema Zahnen ganz groß geschrieben wird habe ich ja schon mal ein bisschen über unsere Waffen gegen den Zahnteufel geschrieben. Aber nachdem wir momentan mit Zahnungswelle Nr. 3 zu tun haben (Und hey, wir reden immernoch "nur" von Einschusslöchern, nicht von Mr. Zahn himself!), hab ich mich nochmal ein wenig auf die Suche nach weiteren Mittelchen und Tipps und Tricks gemacht. Und weil ich mehr als fündig wurde, möchte ich euch natürlich teilhaben lassen. Denn... wenn nur eeeeeeein Tipp dabei ist, der eeeeeeeiner Mama bzw. dem Baby hilft... dann hat sich's doch schon gelohnt oder? Denn beim Zahnen gilt wirklich: alles kann, nichts muss. 
Es gibt auch Babys, die von den einschießenden oder durchbrechenden Zähnen völlig unbeeindruckt sind. Verdammte Scheiße Mein Purzel gehört leider nicht dazu. War aber auch irgendwie klar dass wir wieder den Volltreffer landen.


Neben schmerzhemmenden Gels, Globulis, Zahnöl, Beißringen und kalten Karotten zum drauf rum kauen gibt es also noch folgendes:


1. Veilchenwurzel
Mittlerweile wurde die Veilchenwurzel aus den Apotheken verbannt. Einfach weil es auf hygienischer Sicht nicht gerade top ist, seinem Kind immer wieder eine angelullte Wurzel in den Mund zu stecken. Aber in Drogerien kann man Veilchenwurzeln für ca. 8 EUR nach wie vor kaufen. Die Wurzeln hängen an einer Kordel damit das ganze Ding ein bisschen handlicher ist und das Baby sie ein bisschen besser greifen kann. Durch das herumkauen auf der Wurzel werden beruhigende und schmerzstillende Stoffe freigesetzt. Doch ich persönlich bin kein Fan von dieser Maßnahme weil die Verwendung der Wurzel auch ein paar Nachteile mit sich bringt. Zum einen lösen sich immer wieder kleine Stückchen, die das Baby verschlucken könnte. Zum anderen muss die Wurzel aus hygienischen Gründen immer wieder ausgekocht werden - was die Wurzel an sich aber auch nicht besser macht. 


2. Kühleres Trinken/Essen
Viele Babys, die schon vor der Zahnungsphase auf Beikost umgestellt wurden, möchten plötzlich keine Breie mehr essen. Sie bevorzugen nun wieder die Flasche oder möchten gestillt werden. Diesem Wunsch sollte nachgekommen werden. Die Kleinen werden durch das Saugen beruhigt und getröstet. Helfen kann aber auch wenn man die Breie nicht so warm wie sonst füttert. Die Wärme ist für das empfindliche Zahnfleisch unangenehm. Außerdem fördert Wärme die Durchblutung, was den Schmerz nur verstärken kann. 


3. Schüssler Salze
Von Globulis hatte ich ja bereits berichtet. Ich halte diese für eine super Möglichkeit, seinem Baby zu helfen weil sie einfach homöopathisch sind und man mit der Gabe nichts "kaputt" machen kann. Mit heftigen Schmerzmitteln sollte man so sparsam wie möglich umgehen. Aber neben den Globulis gibt es eine homöopathische Möglichkeit, die verhältnismäßig unbekannt ist - zumindest für die Anwendung bei Babys. Schüssler Salze können ein wirklich effektives Hilfsmittel gegen Zahnungsprobleme sein. Doch wie bei Globulis gibt es verschiedene Mittel, in dem Fall Nummern, für die man sich entscheiden kann.


Biochemie Nr. 2 (Calcium phosphoricum)
Hilft beim Aufbau der Zahnmasse und unterstützt den Durchbruch der Zähne. Lindert die Zahnungsbeschwerden und kann mit einem weiteren Salz kombiniert werden.


Biochemie Nr. 3 (Ferrum phosphoricum)
Hilft bei Fieber oder verändertem Stuhlgang (Durchfall/Verstopfung) während der Zahnungsphase


Biochemie Nr. 5 (Kalium phosphoricum)
Anzuwenden bei Unruhe, Angst, wenn das Kind aufgrund der Schmerzen untröstlich ist


Biochemie Nr. 8 (Natrium chloratum)
Wenn zusätzlich zum Zahnen noch Schnupfen auftreten, bei starkem Speichelfluss


Biochemie Nr. 1 (Calcium fluoratum)
Das Durchstoßen des Zahns wird erleichtert weil Nr. 1 das Gewebe elastischer macht. Besonders hilfreich wenn das Zahnen sehr spät begonnen hat.


Was die Dosierung angeht, so gibt man Babys 1-3 Tabletten pro Tag. Dieser werden in ganz wenig warmen Wasser auf einem Plastiklöffel (!!!) aufgelöst oder direkt in die Backentasche des Babys gegeben. Die Tabletten lösen sich sehr schnell auf. Wenn möglich nicht direkt vor oder nach einer Mahlzeit geben da die Mundschleimhaut die Schüssler Salze sonst nicht ideal aufnimmt. Man könnte die Tabletten auch in einem Glas Wasser auflösen und die Lösung löffelweise über den Tag verteilt geben, doch diese Variante erscheint mir nicht sehr praxisnah.


4. Salbei- oder/und Kamillentee
Gekühlter Tee wirkt schmerzlindernd. Man kann den Tee einfach zu trinken geben wenn man das Glück hat und man hat ein Kind das Tee trinkt, gnnnnnaaaarrrr! Oder einen kleinen Baumwolllappen damit tränken und dem Baby geben damit es darauf kauen und daran saugen kann.


5. Notfall-Bachblüten
Wenn die Beschwerden wirklich stark sind, kann man das Rescue-Tropfen auf das empfindliche Zahnfleisch massieren. Hier kann ich aber noch mit keinen Erfahrungswerten aufwarten. 1 bis 2 Tropfen sollen einfach in den Mund getröpfelt werden. 


6. Akkupressur
Es ist bekannt dass einige Punkte am Körper schmerzlindernd wirken wenn man hier eine sanfte Druckmassage ausübt. Ich kann weder für Erfolg noch Misserfolg sprechen. Aber ein Versuch ist es sicherlich wert. Weil es hier für mich aber schwer ist, die entsprechenden Punkte zu beschreiben, müsstet ihr das bei Interesse oder totaler Verzweiflung einfach selber mal Tante Google fragen. 


7. Fußreflexzonenmassage
Diese Massage ist aber wieder ohne großes Vorwissen durchführbar. Die Reflexzonen der Zahnleisten liegen in den Zehenkuppen. Darum soll eine Massage der einzelnen Zehenkuppen für Linderung der Beschwerden sorgen. Wenn man zusätzlich ein Lavendelöl verwendet, verstärkt dies die beruhigende Wirkung. 


8. Wangenmassage
Das Zahnöl von der Bahnhofsapotheke hatte ich ja bereits erwähnt. Aber das hilft natürlich noch mehr wenn man die Backen damit nicht einfach nur bestreicht sondern (sofern das Baby das als angenehm empfindet) eine kleine Massage an den Wangen durchführt - auf der Höhe der Zahnleiste. Meistens ist die empfindliche Stelle gut erkennbar weil sie rot und heiß ist. 


9. Kupfer Salbe rot von Wala
Mit der Salbe werden am besten abends die Füße eingerieben. Durch die durchblutungsfördernde Wirkung werden die Füße angenehm warm. Dadurch wird der stechende Schmerz im Zahnfleisch als nicht so schlimm empfunden. 


10. Passiflora Kinderzäpfchen von Wala
Die Zäpfchen sind auf rein pflanzlicher Basis und wirken einfach beruhigend. Dadurch wird der Schmerz auch nicht mehr als so schlimm empfunden und ein Einschlafen ist leichter. 


11. Viburcol Zäpfchen
Diese Zäpfchen wirken ebenfalls nur beruhigend, können so aber maßgeblich zur Verbesserung des Allgemeinzustandes beitragen. Der Wirkstoff ist hier homöopathisch und basiert auf verschiedenen Inhaltsstoffen, die auch als Einzelpotenz gegeben werden können (Belladonna, Chamomilla...)


Zu Punkt 12 wird es nicht mehr kommen weil ich von der sagenumwobenen Bernsteinkette absolut abrate. Ich weiß, es gibt Verfechter dieser Ketten, die darauf schwören. Aber das darf ja glücklicherweise jeder selbst entscheiden. Ich bin allerdings der Meinung dass ein Halskettchen für kleine Babys einfach zu gefährlich sind weil sie den Bernstein ja auch nachts tragen sollen. Desweiteren hab ich gelesen dass die Wirkung nur dann "gewährleistet" ist wenn das Kettchen bereits einige Monate vor der eigentlichen Zahnungsphase getragen wird. Und ganz ehrlich... bei den Ketten im Drogeriebereich... für 5 oder 6 EUR... da kann es sich doch nicht um echten Bernstein handeln, oder?  ... Keine Ahnung... ich kämpfe mich ohne Bernstein durch. Ich bin eben der Chuck Norris unter den Zahnungskriegern  ;-)

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